Die Diskussion um den besten Untergrund ist so alt wie das Joggen selbst. Jedenfalls hat man manchmal das Gefühl. Grundsätzlich lässt sich dieser in zwei Klassen einteilen: Natürlicher Laufuntergrund und künstlicher Laufuntergrund.
Inhalt
Natürlicher Untergrund vs. künstlicher Untergrund
Joggen auf natürlichem Untergrund
Park, Wald, Feld & Co.
Zu dieser Kategorie gehören alle Park-, Wald-, Feld- und Wiesenwege. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie aufgrund ihrer natürlichen Oberfläche weicher sind als asphaltierte Straßen- und Bürgersteige. Deswegen dämpfen sie Stöße, die durch das Joggen bei jedem Schritt auf den Körper wirken, sehr gut ab.
Anfängern empfehle ich daher immer dringend zum Laufen auf natürlichen Untergründen. Der Körper gewöhnt sich langsam an die regelmäßige Belastung und du bereitest ihn auf eventuelle härter Untergründe vor. Außerdem trainiert es sich doch viel schöner im Grünen als durch die City zu laufen.
Sand
Wenn wir über natürliche Laufuntergründe sprechen, dürfen wir Sand nicht vergessen. Dieser ist meistens, z.B. am Strand, zu tief. Zum Wasser hin ist er zwar härter, aber auch hier besteht die Gefahr, auf zu weiche Abschnitte zu treten und umzuknicken.
Mal abgesehen davon, dass Joggen auf Sand auch anstrengender. Ich rate dir daher, erst einmal auf Sand zu verzichten. Sobald du sicherer und erfahrener bist, spricht nichts gegen einen lockeren Lauf am Strand.
Finnenbahn
Eine Finnenbahn ist zwar eine künstlich angelegte Laufstrecke, aber sie verfügt über einen natürlichen Untergrund. Die Oberfläche besteht in der Regel aus Holzschnitzeln, Baumrinde oder Rindenmulch. Getragen wird sie aus einer Mischung aus Kies, Sand oder Schotter, die das Wasser schnell versickern lässt.
Die Stärke einer Finnenbahn liegt in ihrer weichen oberen Schicht, die Stöße beim Laufen sehr gut absorbiert. Sie eignet sich damit hervorragend für Jogger. Leider gibt es diese Strecken nicht so häufig, aber vielleicht hast du ja Glück und bei dir ist um die Ecke ein.
Natürlicher Untergrund – Vorteile
- weicher Untergrund
- gute dämpfende Wirkung
- Gelenkschonend
Nachteile
- höheres Risiko für Unebenheiten
- Gefahr durch kleinere Hindernisse (Wurzeln, Steine)
Joggen auf künstlichem Untergrund
Asphalt, Beton & Co.
Hierzu zählen vor allem Straßen, Bürgersteige, asphaltierte Wege und gepflasterte Bereiche. Diese künstlichen Untergründe sind zwar meistens eben und frei von Hindernissen, aber leider auch sehr hart.
Sie haben eine sehr schlechte dämpfende Wirkung auf den Körper, so dass Gelenke (z.B. Knie) und andere Bereiche (Rücken) einer größeren Belastung ausgesetzt werden. Daher rate ich dir, diese Laufuntergründe erst einmal zu meiden.
Mit guten Laufschuhen und der richtigen Lauftechnik, die einen Großteil der Stöße absorbieren, lassen sich auch Trainingseinheiten auf harten Untergründen absolvieren, aber für Anfänger ist das Risiko trotzdem noch zu hoch. Gewöhne deinen Körper erst einmal grundsätzlich ans Joggen, dann kannst du später auch auf härteren Untergründen besser und schonender laufen.
Kunststoffbahn im Stadion
Diese Rundbahnen bestehen meistens aus Tartan oder vereinzelt auch aus Mondo und haben mittlerweile die alten Aschebahnen zum Glück abgelöst. Der meist rote Kunststoffbelag absorbiert Stöße besser als Asphalt und Co. Er wurde extra für Sprints und lange Läufe entwickelt. Für Anfänger eine gute Abwechslung zu den natürlichen Untergründen.
Allerdings empfehle ich dir, nicht alle Läufe im Stadion zu absolvieren. Da eine Tartanbahn zwar schonender ist als ein Straßenbelag, aber nicht besser als ein Park- oder Waldweg. Wenn du die Möglichkeit hast, im Stadion auf einer Kunststoffbahn zu trainieren, mache das gerne.
Achte aber darauf, dass du mindestens genauso viele Trainingseinheiten auf natürlichen Untergrund durchführst. Außerdem ist ein Training in der Natur oft viel interessanter als ein einfach nur die Runden abzuspulen. Aber das ist natürlich Geschmackssache.
Künstliche Untergründe – Vorteile
- meistens wenig bis keine Unebenheiten
- ebenso keine großen Hindernisse
Nachteile
- harter Untergrund
- wenig dämpfende Wirkung (Ausnahme Kunststoffbahn)
- oft langweiliger als in der Natur
Fazit
So, wo sollst du jetzt laufen? Ich rate dir ganz klar zu natürlichen Untergründen. Achte aber darauf, dass deine Strecke relativ eben ist, also frei von Spurrillen (z.B. von Treckern) oder Schlaglöchern ist bzw. möglichst wenig davon hat.
Laufe nicht bei Dunkelheit, so dass du Hindernisse und Unebenheiten rechtzeitig erkennen kannst. Die dämpfende Wirkung eines Park- oder Waldwegs ist meiner Meinung viel wichtiger als ein ebener, aber harter Untergrund. Vor allem für Anfänger.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es vor allem in den dunklen Monaten oft schwierig ist, eine gut ausgeleuchtete, natürliche Strecke zu finden. Nach einem einem langen Arbeitstag kommt man oft erst im Dunkeln nach Hause.
Versuche aber, auch für diese Zeit trotzdem einen entsprechend weichen Untergrund zu finden. Hier kann ein beleuchtetes Stadion mit Tartanbahn oder sogar Finnenbahn eine gute Alternative sein.
Der zusätzliche Aufwand lohnt sich wirklich und deine Gelenke werden es dir danken. Wenn du geübter bist, kannst du später auch mal auf Asphalt laufen, falls du sonst auf dein Training verzichten müsstest.